Songs für den Frieden

15.11.2021 Sybille Gruska

50 Jahre Imagine

Das Thema „Frieden“ in der Kunst ist nahezu unerschöpflich und sprengt diesen Rahmen bereits, wenn man nur eine Sparte, also Malerei, Musik, Theater, Tanz oder Bildhauerei betrachten würde. Dennoch gibt es Werke, die quasi als Standardwerke gelten. Picassos Werk „Guernica“ wird dazu gezählt, auch der Song „Imagine“ wird oft als die Friedenshymne  bezeichnet.

Dieser Titel des Ex-Beatles John Lennon wurde im Oktober 1971 veröffentlicht, zu einem Zeitpunkt, als der Vietnamkrieg tobte und wurde als (s)ein Statement gegen den Krieg gewertet, das bis heute unvermindert Gültigkeit hat und oft (mehr oder weniger gut) kopiert wird.

Im Deutschlandfunk wurde am 11.Oktober 2021 in der Sendung „Das Kalenderblatt“ an den 50. Jahrestag der Veröffentlichung des Albums „Imagine“ gedacht:

Bei weiteren Recherchen im Internet fand ich – und war ganz verblüfft - , dass der Song seinerzeit und auch heute noch sehr unterschiedlich beurteilt wird. Die Einen sprechen von der Sehnsucht nach Frieden, die hier meisterhaft ausgedrückt wird, die Anderen lehnen „Imagine“ als Kitsch in feinster Ausführung ab, noch andere Meinungen sprechen von der Beschreibung idealisierter Zustände, die gar zu politischer Radikalisierung führen kann. Das Ideal der Friedensbewegung ist oder war immer eine vollkommene, friedliche Welt. Jeder weiß aber auch, wie schwer solche Ideale zu erreichen sind und dass die Realität oft eine brutal andere Sprache spricht. Dennoch: Sollte man Frieden nicht zumindest versuchen?? Und das beginnt doch mit der Vorstellung, wie es wäre … also imagine

Ein weiterer Songschreiber fällt mir ein, über den die Meinungen zu seiner Person, nicht zu seinen Texten, weit auseinander gehen: Udo Lindenberg. Sehr beeindruckend finde ich seinen Song „Wozu sind Kriege da?“ 

Auch Lindenbergs SongWir ziehen in den Frieden ist bemerkenswert. Er wurde in der Klosterfelder Kirche bei einer Veranstaltung zur Friedensdekade 2019 gesungen, wo an den gesellschaftlichen Umbruch in unserem Land im Jahr 1989 erinnert wurde als Beispiel für eine friedliche Revolution.

 

In dem Lied heißt es „Komm, wir zieh´n in den Frieden; wir sind mehr als du glaubst“ und diese Textstelle drückt für mich so viel Hoffnung aus!


Ein Satz des legendären SPD-Politikers Egon Bahr sei hier zum Abschluss erwähnt:

Unsere westlichen Werte sind gute und wichtige Werte und jederzeit zu verteidigen!!

Doch es gibt einen einzigen Wert, der darüber steht: der Frieden.

Nachzulesen im Zeitmagazin 45/2021 in einem Interview mit Matthias Platzeck, wo es um den Umgang mit anderen Weltmächten geht.

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